Als Mensch mit deutschen und griechischen Wurzeln steht Xenia Fastnacht zwischen den Kulturen beider Länder. Da sie in Deutschland aufgewachsen ist und dort lebt, prägt dieses Land ihren Blick auf die Welt. Sie hatte deshalb, aus der Entfernung, den Eindruck, dass in Griechenland seit einigen Jahren eine neue Stilrichtung zu entstehen scheint, bei der typisch und wiedererkennbar „Griechisches“ aufgegriffen wird. Es wird der Versuch unternommen, modern zu interpretieren oder zu ergänzen. Das Anliegen der Gestalter, etwas Neues und Innovatives zu schaffen, gelingt dabei nur bedingt. Die im Zuge dessen neu entstehenden Produkte sind vielfältig, von kitschigen und misslungenen Neuauflagen alter Klischees bis zu freien und künstlerischen Ergebnissen hoher Qualität.

Ihr persönliches Anliegen ist es nicht, die einzelnen Arbeiten zu bewerten, sondern die Menschen dahinter zu Wort kommen zu lassen. Sie interessiert das Nebeneinander von Tradition und Moderne sowie die Diskrepanz zwischen einer klischeehaften Ästhetik und dem Versuch, diese innovativ neu zu interpretieren. „Gibt es überhaupt so etwas wie eine „griechische“ Ästhetik oder Formensprache?“ fragt sie sich in ihrem Projekt.

Xenia Fastnacht wurde 1988 in Thessaloniki geboren und beendete ihr Studium an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe im Juli 2017 mit ihrer Diplomarbeit „Greetings from Greece“. Wie auch in diesem Projekt setzte sie sich schon zuvor mit Griechenland als Thematik auseinander. Sie organisierte und dokumentierte in den Jahren 2014 und 2015 zwei deutsch-griechische Jugendaustausche „Youth for Peace“ und gestaltete zwei Jahre in Folge (2013/2014) die Grafik für die deutsch-griechische Design-Konferenz „Designing Creative Synergies“. Im Zuge eines Seminars im Wintersemester 2012/13 steuerte sie einen Beitrag zur veränderten Wohnsituation aufgrund der Wirtschaftskrise in Griechenland in der Architekturfachzeitschrift „Bauwelt“ bei und absolvierte Praktika im Deutschen Generalkonsulat (2011) und der Design-Agentur „Designers United“ (2014) in Thessaloniki.

Weitere Einblicke in die Ausstellung